Es ist alles so logisch: Ein Buch von Peridot

Leseprobe

Einführung

Kinder bis zu drei Jahren haben fast alle eine gute Körperhaltung. Wenn Sie anfangen ihre Umgebung wahrzunehmen und die Erwachsenen nachzuahmen, folgen sie schlechten Beispielen und beginnen gleichzeitig damit, ihre zukünftigen «Leiden» zu entwickeln. Kindern in der Schule eine gute Haltung vorzupredigen nützt wenig: Eltern und Lehrer müssen mit gutem Beispiel vorangehen – durch ihre eigene Haltung – denn wir folgen unbewusst den Vorbildern.

Teil 1

Ausgehend von dem Vergleich zwischen Handschrift und Haltung sind die Lektionen aufgebaut. Am Schluss soll es möglich sein ungewohnte Tätigkeiten korrekt auszuführen, so wie wir auch neue Ideen mit der erlernten Schrift aufschreiben können.

Die Auswirkung einer korrekten Haltung beim Heben zeigt sich deutlich anhand der folgenden Fällen:

Ein etwa 60 jähriger Bauhandlanger hat nach einem Bruch des rechten Arms/Handgelenks schon beim Heben von 8 kg starke Schmerzen. Er war bei mir in der Rückenschulung und nachdem er seine Haltung für das «Heben» korrigiert hatte, ergab sich die gleiche Stärke des Schmerzes erst bei 18 kg.
Ein Patient war wegen Rückenbeschwerden in der Therapie. An dem Tag, als wir Hebetechniken übten, konnte er anschliessend 40 kg heben, mit derselben Anstrengung, die er vorher für 20 kg aufwenden musste. Er berichtet mir nachher, dass er anschliessend seinem Vorgesetzten beibrachte, «aus 40 kg 20 kg zu machen». Er hatte es offensichtlich sehr gut gemacht und bekam ein Mittagessen spendiert!

Teil 2

beinhaltet Antworten auf häufig gestellte Fragen. Auch mögliche Erklärungen für die Entstehung häufiger Beschwerden wie «Hexenschuss», «Tennisarm»«Karpaltunnel Syndrom (CTS)» sind hier zu finden.

Sport, soll ich etwas machen?

In erster Linie soll der Sport Spass machen. Sport aus Lust an der Bewegung, als Leistung mit Erfolgserlebnis, um in Gesellschaft zu sein, als Ausgleich zu den täglichen Pflichten, als Abwechslung und Entspannung usw. Der Sport fördert Ausdauer, Kraft, Koordination, Geschicklichkeit, Bewegung, sowie den Stoffwechsel. Wenn Sie keine Freude am Sport haben und diese auch nicht wecken könne, dann achten Sie darauf, dass Sie täglich eine bestimmte Distanz zu Fuss gehen. Stiegen Sie Treppen anstatt mit dem Lift zu fahren. Steigen Sie ein paar Busstationen früher aus, nehmen Sie das Velo anstelle des Autos. Oder parkieren Sie das Auto weiter weg und gehen dafür etwas weiter als sonst. Früher hiess es: «Täglich einmal ausser Atem!»

Einer meiner Patienten fuhr mit dem Zug in die Stadt zur Arbeit, stieg dort ins Tram um und war schon am Arbeitsplatz. Ich habe ihn dazu animiert die ca. 1 1/2 km zu Fuss zu gehen, anstatt mit dem Tram zu fahren. Er ist tatsächlich darauf eingegangen und hatte auch vier Jahre später noch «Spass daran, vor dem Tram anzukommen».

Teil 3

beschreibt Übungen, welche helfen sollen, falls bei den Lektionen Schwierigkeiten auftreten. Selbsthilfe-Übungen zur Lösung kleiner Beschwerden sind auch dabei.

Für eine gesunde Haltung brauchen Sie ausreichend Beweglichkeit in allen Positionen. Beweglichkeit ist nur möglich, wenn die Muskeln im Gleichgewicht miteinander zusammenspielen (zusammenarbeiten). Alle Muskeln, die Bewegungen ausführen, sowie deren Hilfsmuskeln, müssen angemessen anspannen können, während die Gegenmuskeln (die für Bewegungen in die entgegengesetzte Richtung verantwortlich sind) entspannen können müssen.

Der Bewegungsablauf soll fliessend, der Kraftaufwand ökonomisch und die Reaktionsfähigkeit effizient sein. Um das zu erreichen, müssen sich nicht nur die Spannungsmuskeln schnell einschalten, sondern auch die Gegenmuskeln müssen sich schnell entspannen können. Sie können das am besten durch Gleichgewichtsübungen trainieren.

Teil 4

ist der Anhang. Darin geht es um schlechte Gewohnheiten, die ein beschwerdefreies Leben beeinträchtigen.

Praktische Beispiele zu Schmerzen

Die Ursache der Schmerzen ist nicht immer da, wo man die Schmerzen spürt. Haben Sie einen Blase an der Ferse, dann laufen Sie nicht darauf, sondern Sie weichen auf die Zehen aus. Laufen Sie einen Kilometer auf den Zehen, spüren Sie danach sicher anderswo Schmerzen, aber nicht an der Ferse, welche Sie geschont haben.
Ist ein blockiertes Gelenk befreit worden, kann es sein, dass die Schmerzen bleiben, obwohl es nicht mehr klemmt. Sie müssen abwarten! Klemmen Sie z.B. einen Finger in der Türe ein, dann spüren Sie den Schmerz auch noch nach dessen Befreiung. Befreien Sie den Finger nicht, nehmen aber ein Mittel gegen Schmerzen, so bleiben die Schmerzen trotzdem! Der einzige Unterschied, wenn etwas im Körper «klemmt», besteht darin, dass das starke Mittel den Körper entspannt und somit hilft, die Verklemmung zu lösen. 

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